Wenn irgendwo die Abrissbirne schwingt, bleibt von der Architektur nicht viel übrig. Und das, was noch steht, nimmt Martin Oswald kräftig aufs Korn. Er spottet leidenschaftlich über das Leiden in Gästezimmern, Endlosschleifen in Verkehrskreiseln („nicht ankommen und doch fahren“) und die Faszination von Duschkabinen.
Ganz nebenbei erfahren wir, wer den Waschbeton erfand, wozu Nebeneingänge gut sind und warum an Tankstellen mehr Kaffee als Benzin ausgeschenkt wird. Von A wie Abfalltonnenschränke bis Z wie Zentren offenbart dieses Buch, wie wir täglich mit architektonischen Abwegen in Berührung kommen − und sei es mit dem PKW im Parkhaus.
Ein humorvolles Werk voller bitterböser Betrachtungen, von der Fotografin Anja Köhler mit feinem Blick und ungeschminkt ins rechte Licht gerückt.
Über die Autoren:
Martin Oswald – 1960 geboren, studierte Germanistik und Kunstpädagogik in Augsburg, seit 2004 Professor für Kunst in Weingarten. Er schreibt Kabarettprogramme, Kolumnen und Satiren, u.a. für „Die letzte Seite“ der Süddeutschen Zeitung, Hausautor des Kleinkunstduos „Die Mehlprimeln“, mit denen er auch gemeinsam auftritt.
Anja Köhler – 1968 geboren, 20 Jahre Fotoredakteurin journalistischer Themen im In- und Ausland, heute freischaffende Fotografin (Architektur und Kunst, Theater und Tanz, Portrait und Reportage). In ihren künstlerischen Projekten spürt sie Räumen und Fassaden des Lebens nach: in Architektur und Natur, inszeniert oder ungeschminkt.